Gartenexperte Klaus Fischer weiß, welcher Schädling dafür verantwortlich ist - und was zu tun ist, damit man trotzdem Äpfel ernten kann. Was ist das, und schadet das dem Baum?“ Ein Leser macht sich Sorgen um seinen Apfelbaum, der seit einigen Tagen mit mehreren Dutzend dichten Gespinstknäueln bestückt ist. Sie entstehen meistens je nach Witterung in der zweiten Maihälfte und haben dann im Juni ihre volle Zahl erreicht.
Oft entdeckt man aber in den Bäuschen keine Raupen, sondern sieht nur viele kleine schwarze Punkte. Bei der Arbeit heißt soviel wie sie fressen, und zwar die Blätter des Apfelbaums. Viele Raupen der Apfelgespinstmotte verweben Blätter und Äste zu einem dichten Gespinst, in dem sie Schutz finden.
Wie der Name besagt, legen die Apfelgespinstmotten ihre Eier nur auf Apfelbäumen ab. Während der Falter harmlos ist und sogar recht hübsch aussieht, sind es die Larven, die je nach Befall auch größeren Schaden anrichten können. Wenn die Raupen geschlüpft sind, kann man zur Blütezeit die von ihnen verursachten Schäden kaum erkennen.
Aber mit ihrem Wachstum werden sie dann Anfang Juni doch offensichtlich, besonders wegen der Gespinste.
In meinem Garten tragen mehrere Apfelbäume solche Gespinste, vielleicht 30 bis 40 pro Baum. Klar, wenn man weit und breit der einzige Apfelbaum ist, dann haben die Motten keine Auswahl und legen alle Eier nur auf ihn ab.
Sobald wir die Gespinste entdecken, schneiden wir sie einfach heraus und entsorgen sie am besten in der grünen Tonne. Dann sollten wir unbedingt einen Leimring um den Stamm legen, damit die Raupen nicht wieder nach oben ins Blattwerk gelangen können. Die Raupen verpuppen sich in der zweiten Junihälfte, schlüpfen später, verpaaren sich und beginnen bereits im Juli mit der Eiablage für die neue Brut, die im Folgejahr ihr gefräßiges Werk beginnt.
Wenn wir also jetzt die Gespinste entfernen, schränken wir den Befall des kommenden Jahres stark ein. Spritzen mit Antiraupenmitteln (Bazillus thuringiensis) ist schwierig, weil die Gespinste die Raupen gut schützen. Gartenexperte Klaus Fischer erklärt, wie man‘s richtig macht.

