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Sie sind nur wenige Millimeter groß, stark behaart, haben aufrechte V-förmige Flügel, beigefarbene Körper und schwarze Knopfaugen: Sandmücken. Manch einer hat im Mittelmeerurlaub schon üble Bekanntschaft mit den fürchterlich juckenden Pusteln im Gesicht, im Nacken, an Armen oder Beinen gemacht.

Sie werden nur wenige Millimeter groß, haben aufrechte V-förmige Flügel, beigefarbene Körper und schwarze Knopfaugen.

Seit fünf Jahren ist Oerther im Südwesten unterwegs, um an alten Scheunen, Ställen, Gebäuden mit Mauerwerk und an feuchten Bodenstellen ihre Mückenfallen zu installieren.

Denn Sandmücken sind weiter verbreitet als bisher angenommen und wo sie einmal waren, findet man sie in der Regel auch im nächsten Jahr wieder. Mit der Sandmückenfalle fängt Sandra Oerther die kleinen Sandmücken, die sich vor allem an trockenen, warmen und windstillen Orten sammeln.

"Insgesamt wissen wir einfach noch zu wenig über die Lebensbedingungen und deren Biotope, aber man kann deutlich nachweisen, dass die Sandmücken hier überwintern und gut überleben können.“ Wie bei allen blutsaugenden Insekten geht auch bei der Sandmücke die größte Gefahr von ihrer Funktion als Überträgerin von Krankheitserregern aus.

Sandra Oerther hat bei ihren Untersuchungen Phleboviren gefunden, z.B. das Toskana-Virus, das 2010 in Baden-Württemberg, und damit erstmals in Deutschland, nachgewiesen wurde.

Durch den Stich von infizierten weiblichen Sandmücken, die mit zwei bis drei Millimeter Größe auf der Haut kaum sichtbar sind, können Leishmanien ins Blut gelangen. Nach Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation gibt es jährlich weltweit fast zwei Millionen Neuinfektionen mit Leishmanien. Sandra Oerther hat bei ihren Untersuchungen bislang nur nicht-infizierte Sandmücken gefunden, noch scheint die Gefahr in unserer Region also gering.

So sind zum Beispiel Hunde aus Südeuropa, die im Zuge von Tierrettungsmaßnahmen nach Deutschland kommen, oft an Leishmaniose erkrankt. Zumindest theoretisch könnten sie daher durch Sandmücken den Erreger auf Menschen übertragen - und die Mücken, das ist eindeutig, breiten sich bei uns weiter aus.

Sandmücken sind wirklich mini. Sie werden nur wenige Millimeter groß,  haben aufrechte V-förmige Flügel, beigefarbene Körper und schwarze Knopfaugen. (Foto: Forscherin)
Sandmücken sind wirklich mini. Sie werden nur wenige Millimeter groß, haben aufrechte V-förmige Flügel, beigefarbene Körper und schwarze Knopfaugen. (Foto: Forscherin)
Sandmückenforschung bedeutet auch die gefangenen Exemplare auf Infektionen hin zu untersuchen. (Foto: SWR, Thomas Hillebrandt)
Sandmückenforschung bedeutet auch die gefangenen Exemplare auf Infektionen hin zu untersuchen. (Foto: SWR, Thomas Hillebrandt)
sandmueckenfalle (Foto: SWR)
sandmueckenfalle (Foto: SWR)
Sandra Oerther schreibt ihre Doktorarbeit an der Universität Heidelberg über die Verbreitung und Infektiosität von Sandmücken in Süddeutschland. Sie wird dabei von der Klaus Tschira Stiftung unterstützt.  (Foto: SWR)
Sandra Oerther schreibt ihre Doktorarbeit an der Universität Heidelberg über die Verbreitung und Infektiosität von Sandmücken in Süddeutschland. Sie wird dabei von der Klaus Tschira Stiftung unterstützt. (Foto: SWR)
Dieser Hautzustand wird durch eine Infektion mit Leishmania-Protozoen-Parasiten verursacht. Sie werden durch den Biss einer infizierten Sandfliege auf den Menschen übertragen.  (Foto: IMAGO, imago images / Science Photo Library)
Dieser Hautzustand wird durch eine Infektion mit Leishmania-Protozoen-Parasiten verursacht. Sie werden durch den Biss einer infizierten Sandfliege auf den Menschen übertragen. (Foto: IMAGO, imago images / Science Photo Library)
Promastigoten des Leishmania-Parasiten, die Leishmaniose verursachen. (Foto: IMAGO, imago images / agefotostock)
Promastigoten des Leishmania-Parasiten, die Leishmaniose verursachen. (Foto: IMAGO, imago images / agefotostock)

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