Als Quaddel (Urtica) bezeichnet man punkt- bis plateauförmige Erhebungen der Haut, die nach mechanischen Reizungen (wie Drücken, Reiben, Kratzen, Stechen) oder chemischen Irritationen, beispielsweise durch Pflanzengifte oder Insektenstiche, entstehen oder bei Nesselsucht und Allergie auftreten. Eine Quaddel entsteht infolge einer erhöhten Durchlässigkeit der Hautblutgefäße, die wiederum durch eine überhöhte Ausschüttung von Gewebshormonen – meist Histamin aus den Mastzellen – verursacht wird und zu einer Wassereinlagerung in der oberen Epidermis führt.
Quaddeln sind meist knopf- oder plateauförmig, öfter blasser als ihre Umgebung und von verschiedener Größe. Daneben werden die schadenden Pflanzeninhaltsstoffe oft prompt als brennend schmerzhaft empfunden und lösen zumeist etwas später einen Juckreiz aus. Stechende Insekten wie Flöhe, Plattwanzen, Zecken, Stechmücken, Kriebelmücken, Gnitzen, Bremsen oder Stechfliegen hinterlassen Hautverletzungen, um die sich dann juckende Quaddeln bilden. Diese sind oft auch eine Reaktion auf blutgerinnungshemmende Stoffe, die von dem Insekt mit dem Speichel abgegeben das Blutsaugen erleichtern.
Weiterer Auslöser von Quaddeln kann die sogenannte Nesselsucht (Urtikaria) sein, eine durch überhöhte Histaminausschüttung infolge von Stress oder äußeren Einflüssen (z. Nesselsucht hat ihren Namen von der schwarmweise auftretenden Quaddelbildung, die an eine Berührung mit Brennnesseln erinnert.
Die Quaddeln erscheinen bei Nesselsucht mit oder ohne rotem Hof auf Schulter, Bauch, Oberschenkel und Unterarm. Dabei können die Quaddeln lokal auf Kontaktflächen beschränkt bleiben, oder aber generalisiert erscheinen, oft in Regionen von Hals und Brust sowie in Hüftnähe vermehrt. Bei Brennnessel- oder Insektenstichen kann das Einreiben der Quaddeln mit Essigwasser Linderung bringen. Deutsches Institut für Medizinische Dokumentation und Information (DIMDI), Köln, 2019, S. 736 a b c d Lothar Jäger: Allergien.

