Die Bandmitglieder wurden ebenfalls neuen benannt: Vid Sicious (in Anlehnung an Sid Vicious) spielt den Bass, die E-Gitarren spielen Rüdiger und Digger Barnes (eine Figur der TV-Serie Dallas), Kirschwasserkönig Münchhausen trommelt und Judas Inocenti singt. Das Album entstand aus der spontanen Idee heraus, alte Schlager zu persiflieren, und wurde innerhalb von zehn Tagen im Airport-Studio in Köln-Porz für lediglich 5.000 DM Produktionskosten eingespielt. Der deutsche Schlager war teilweise nicht so harmlos, wie er sich gab,“ erinnert sich Michael Breitkopf 2007 im Gespräch mit Jan Weiler.
„[…] wir wollten mal zeigen, daß der Unterschied zwischen Spießbürgertum und Punk manchmal nur ’ne Rhythmusfrage ist,“ kommentiert Campino im Interview mit dem Fachblatt Musikmagazin im Dezember 1987. [3] Virgin Schallplatten zeigte zunächst wenig Bereitschaft, die Aufnahmen zu veröffentlichen, gab jedoch unter der Bedingung nach, das Ganze nicht als reguläres Album im Sinne des Vertrages mit der Band gelten zu lassen. Bei den Musiktiteln Liebesspieler und Opel-Gang im Country-Musik-Stil auf der B-Seite der Single Alle Mädchen wollen küssen interpretierte die Band, gegenteilig zum Album, eigene Titel in einer Schlagerversion.
Andreas Hub vom Fachblatt Musikmagazin stellte im Dezember 1987 fest: „Verrückt genug – und das paßt wieder zum Aberwitz dieser Band –, daß ihnen der ganz große Knüller mit einer Platte gelingt, auf der sie eigentlich gar nicht in Erscheinung treten.“[10] Als Gastmusiker begleitet Hans Steingen die Band in Schade um die Rosen an der Orgel und in Ich steh an der Bar und habe kein Geld mit dem Akkordeon.
