Leishmaniosen sind eine Gruppe subtropischer und tropischer Infektionskrankheiten, die durch einzellige Parasiten, die sogenannten Leishmanien, ausgelöst und durch winzige Sandfliegen (Sandmücken) beziehungsweise Schmetterlingsmücken vor allem von infizierten Nagetieren, Hunden oder Füchsen übertragen werden. Außer in Australien sind Leishmanien in nahezu allen warmen Ländern verbreitet.
Die schwerste Form der Erkrankung ist die viszerale Leishmaniose Kala-Azar, auch schwarze Krankheit genannt, bei der die inneren Organe betroffen sind. Nach einer Inkubationszeit von einigen Monaten, aber manchmal aber auch erst nach Jahren, leiden die Betroffenen zunächst an grippeähnlichen Symptomen wie hohem Fieber, zunehmendem Krankheitsgefühl, Übelkeit und Erbrechen, Durchfall, geschwollenen Lymphknoten, Bronchitis, starkem Gewichtsverlust sowie unter Schmerzen im aufgeblähten Oberbauch - ausgelöst durch eine beträchtliche Leber- und Milzvergrößerung. Die sicherste Methode ist der direkte Erregernachweis in einer Gewebeprobe aus dem Knochenmark, aus der Milz, der Leber oder aus Lymphknoten. Weniger zuverlässig, vor allem bei Menschen mit geschwächtem Immunsystem, ist der Nachweis von Antikörpern gegen Leishmanien im Blut.
Die viszerale Leishmaniose muss mit Medikamenten behandelt werden, denn ohne Therapie verläuft diese Krankheit immer tödlich. Dieses in der Regel gut verträgliche Pilzmittel wird als Infusion über die Vene verabreicht.
Den einzigen Schutz bieten Kleidungsstücke mit langen Armen und Beinen sowie ein durchgängiger, konsequenter Mückenschutz durch Repellents auf den unbedeckten Hautarealen.
