Dieser kleine, L-förmiger Garten an einem modernen Architektenhaus wurde rund um die bestehende Terrasse etwas formaler gestaltet. Dennoch bietet er mit einer Vielzahl von heimischen Pflanzen und einem "Sitzteich" (als kleine Variante des Schwimmteiches) sowie einem Senk-Sitzplatz Vielfalt zahlreiche Nutzungsmöglickeiten und Ästhetik für Menschen und viele Nahrungspflanzen für die Insekten. Mitten im urbanen Umfeld wurde eine alte Schreinerei vorbildlich als Wohnraum saniert. Der dazugehörige kleine Garten wurde zuerst mit Rollrasen und etwas "Exotengrün" angelegt. Eine im Vorfeld bereits erfolge Bestellung an Stauden nach Empfehlung einer konventionellen Gärtnerei wurde von mir durch Modellierungen, den Einbau von Naturmodulen, die Anlage eines geschwungenen Weges zu einem zweiten Sitzplatz und heimische Ansaaten ökologisch und gestalterisch "aufgepeppt". Es muss nicht immer Rasen und eine Lorbeerhecke sein... Familiengärten können auch als spannende und vielfältige Naturräume gestaltet werden.
In diesem rund 350 m2 großen Garten gibt es Spielmöglichkeiten für die Kinder und Rückzugsorte für die Erwachsenen - durch Modellierungen abwechslungsreich gestaltet und eingebettet in eine bunte Pflanzenvielfalt. Hier sind schon im ersten Vegetationsjahr täglich neue Naturentdeckungen möglich, während sich die Kinder im Sandsee, auf dem Spiel-und Kletterhügel und mit der Matschpumpe beschäftigen... So wie in diesem Fall: ein ehemals eher tristes Eck wurde zu einem mediterran anmutenden Gartenraum mit einer kleinen Holzloggia und einem plätschernden Wasserfall. Die Trockenmauer umrahmt und schützt den Hof, der mit Kräutern und heimischen Wildpflanzen zur Freude von Mensch und Tier bepflanzt und angesät ist Die Idee des Senkgartens als Ort des Rückzuges und der Geborgenheit: Wer "unten" sitzt, ist inmitten der Pflanzen - die Welt außenherum "verschwindet" mit der Verschiebung der Sichtachse hinter blühenden Kulissen... Als willkommener Nebeneffekt vergrößert sich der Garten gefühlt deutlich. Ein Teich entwickelt sich: Einstauen im September 2019 - Juni 2020 - Mai 2021 - Juli 2022 Ein denkmalgeschützes Schäferhaus aus dem Jahr 1861 und mit rund 1.500 m2 Fläche ziemlich viel Platz - daraus entsteht im August 2019 der "Hortus Venti"- Garten der Winde.
Die Voraussetzungen waren gut: eine tolle Wildsträucherhecke, schöne Obstbäume, ein bereits angelegter Bereich mit einem Staudensaum und viel Platz zum Austoben für die Planerin.. Im Februar 2023 wurde der Garten in einem Sonderheft der Zeitschrift "Land Idee" auf 6 Seiten portraitiert. Neu entstanden: ein formaler (Nutz)-Garten, eine Sandmagerwiese, ein Grillplatz mit Wasserspiel, eine große Terrasse mit Trockenmauern, diverse Säume und Biotope und ein großzügiger "Plantschteich" mit Sumpfzone und Gehölzhügel.
Hier folgt nun - exemplarisch für viele Projekte - eine kleine Chronik der spannenden Bau- und Entwicklungsphase. So fing alles an: 2018 Jahr durfte ich einen Privatgarten im Lkr.WUG komplett und konsequent "natürlich" umbauen. 1200 Quadratmeter großen Landgarten mit Schurrasen und einigen Obstbäumen drumherum wurde ein vielfältiger Lebensraum mit Blumenwiese, Eidechsenbiotop, Totholzbereich, Teich und vielem mehr.
Vieles (Holz, Steine...) kann als Recyclingmaterial direkt vor Ort beschafft werden und ein Nachbar übernimmt die Erdarbeiten. April 2018: Der Umbau hat begonnen: Abschieben des Oberbodens (Mitte links und ganz links), Hier entstehen neue Hochbeete aus Recycling-Bruchsteinen, im Hintergrund wartet tonnenweise Mineralbeton für die Magerwiese aufs Verteilen (Mitte rechts), die ersten Vogelnährgehölze sind schon gepflanzt, dazu kommt eine Wildstaudenhecke (Ansaat und Initialpflanzung) in Mineralbeton mit Erdkern auf den Hügel (rechts). Juni 2018: Teichbau: Die Grube ist grob modelliert, Kapillarsperre ist gelegt - nun folgt die Folie, die beiderseits mit Vlies gepolstert wird... Rechts ist die mit Kies gefüllte Überlauf-Sickergrube zu erkennen. Eine weiße Siloplane wird in den Baupausen zum Schutz gegen Ausschwemmung der Grube bei Gewittern über die Baustelle gelegt.
Derweil blühen die ersten Initialstauden und auch die Ansaat in Sand und Mineralbeton gedeiht sehr gut. Juli 2018: Teichbau, Teil 2: Die Teichgrube wird mit Wurzelschutzflies verschweißt, die Teichfolie eingebaut und mit Verputz- und Bewurzelungsmatten verkleidet und teilweise mit sandfarben eingefärbtem Trasszement eingeputzt.
Bei Starkregen sorgt ein Überlauf in eine mit Kies gefüllte Sickergrube für einen geregelten Ablauf des überschüssigen Wassers. Im Teich leben Frösche, Molche und Libellen, Vögel und Kleinsäuger sind in großer Vielfalt da.... und überall summt und brummt es ....
Ende Juni 2019: ein gutes Jahr nach der Anlage hat der Garten seinen ersten Höhepunkt erreicht.
Nun muss der Überschwang etwas geordnet werden, damit z.B. die gepflanzten Gehölze auch ein wenig Licht abbekommen... Jahr, im April 2020 aus... langsam stabilisieren sich die Pflanzungen und Ansaaten, die frisch gepflanzten Gehölze beginnen Raum einzunehmen. Dem umfangreichen Planum folgte der Teichaushub, Einbau einer Stützmauer aus Altmühltaler Kalkstein, der eigentliche Teichbau mit Wurzelvlies, Folie und Oberbau mit Verputz und Bewurzelungsmatten.
Außer den Erdarbeiten, für die ein Bagger mit Fahrer sowie ein Lastwagen zur Abfuhr engagiert waren, sowie dem Einlegen der Teichfolie, bei dem Freunde halfen, wurde alles von mir alleine und in Eigenregie realisiert.











