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Dipteren ­(= Fliegen, Mücken) sind es ausschließlich die Weibchen, die Blut saugen, weil sie es unbedingt zur Produktion ihrer Eier benötigen, während sich die Männchen von Pflanzensäften ernähren. Bei Zecken, Milben, Bettwanzen oder Läusen wie auch den Blutegeln oder Vampirfledermäusen (Chupa­cabras) saugen dagegen alle Entwicklungsstadien obligat den „Saft“ den der Mephisto in Goethe’s „Faust“ als „besonderen“ bezeichnet und als Tinte beim Vertrag in Sachen „Gretchen“ verwendet hat und der für alle – Blutsauger und -spender – unzweifelhalt das „Lebenselexier“ darstellt. Jene Arten, die dies geschafft haben, sind auf dem Kampfplatz des Überlebens als „Loser“ in der biologischen Resteverwertung aufgegangen. Um an den Saft des Lebens zu gelangen, mussten aber die Blutsauger zum einen zunächst spezielle Mundwerkzeuge entwickeln, die zum Einstechen in die Haut geeignet sind – also Spitzen und/oder Schneiden aufweisen.

Dann musste in den Mundwerkzeugen ein entsprechendes Kanalsystem ausgeformt werden, das die Aufnahme und den Weitertransport des Blutes in das eigene Darmsystem ermöglicht. Bei der Blutaufnahme haben die Arthropoden (Zecken, Insekten) zwei Typen etabliert:

– Zecken wie aber auch einige Insektengruppen, wie z.B. die Bremsen, Kriebel­mücken, Gnitzen, zerschneiden mit säge­artigen Mundwerkzeugen die Haut, ­so dass dort ein „Blutsee“ entsteht (Abb. Alle diese sehr hilfreichen und ausgeklügelten Umbildungen der Mundwerkzeuge hätten den Blutsaugern aber nichts genützt, wenn sie nicht ein Verfahren entwickelt hätten, um die Abwehrmaßnahmen der „Blutspender“ auszuhebeln.

– Im weiteren ist eine Vasostriktion der zuführenden Blutgefäße auszuhebeln, denn diese würde den Blutzufluss und damit die schnelle Blutaufnahme stören.

– Schließlich müssen auch die Sofortmaßnahmen des Immunsystems des Opfers möglichst stark abgeschwächt werden (Abb.

Damit alle diese Probleme beim erfolgten Stich zusammenwirken können, wurde bei den Blutsaugern – offenbar mehrfach in der Evolution – ein artspezifischer Speichelcocktail entwickelt, der gleichzeitig viele Substanzen enthält. Dies liegt vor allem daran, dass dieser meist typisch artspezifisch ausgeprägte Speichel häufig erst kurz vor dem Stich produziert wird und zudem nur in kleinsten Mengen zur Verfügung steht, so dass nur wenig Untersuchungsmaterial von den oft winzigen Blutsaugern zu gewinnen ist.

Dennoch sind einige Inhaltsstoffe bekannt und auch molekularbiologisch charakterisiert, wenn meist auch erst in jüngster Zeit und daher bei weitem nicht so umfassend wie das Hirudin der Blutegel, das ja bereits gentechnisch im Labor hergestellt wird. So ist z.B. bekannt, dass die Apyrase den Kriebelmücken hilft, die Trombozytenaggregation und damit die Blutgerinnung beim Wirt zu behindern, wobei offenbar das Thrombin in seiner Wirkung massiv gestört wird. Letzteres kann aber auch indirekt erfolgen, wenn der Körper als Stichfolge Histamin ausschüttet, das ebenfalls gefäßerweiternd wirkt und zudem Flüssigkeit ins Wirtsgewebe austreten lässt, was sich letztlich in den allseits bekannten Quaddeln als Stichfolgen insbesondere bei allergisch reagierenden Personen stark manifestiert. Bei den Mückenarten der Gattungen Aedes bzw. Anopheles, die die Erreger der Malaria bzw. des Gelbfiebers, des Dengue-Fiebers etc. übertragen können, wurden gleich ganze Proteinfamilien als wirksam entdeckt.

Calvo E, Maus BJ, Anderson KF Ribeiro MC (2005) Function and evolution of a mosquito salivary family. Tsujimoto H, Kotsyfakis M, Francischetti MB et al. (2012) Simukunin from the salivary glands of the black fly Simulium vittatum inhibits enzymes that regulate clotting and inflammatory responses.


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