Es war der Österreicher Ludwig Hatschek, der die Faserzementplatte Ende des 19. Jahrhunderts erfunden hat und ab 1903 den Vertrieb unter dem Markennamen Eternit startete. Die schnelle Verbreitung des Produkts hing einerseits damit zusammen, dass es Hatschek gelang, weltweit Lizenzen für sein Produktionsverfahren an andere Hersteller zu verkaufen. Und andererseits hat Faserzement eben einfach auch viele Vorteile: Er ist leicht und zugleich stabil, feuerfest, dampfdurchlässig, wasserdicht, frostbeständig und nicht zuletzt ziemlich günstig herzustellen.
Preislich ist Faserzement gerade im Vergleich zu Produkten wie Schieferplatten oder Tonziegel günstiger, weil er zum größten Teil nur aus dem Bindemittel Zement besteht.
Einen Dach- und Fassadenwerkstoff aus reinem Zement konnte natürlich auch Hatschek nicht herstellen, ein solches Material wäre zwangsläufig zu brüchig und instabil. Ein generelles Asbestverbot wurde in Deutschland sogar erst 1993 verabschiedet, in anderen europäischen Ländern dauerte es teilweise noch deutlich länger.
Auch nachdem klar war, dass Asbestfasern grundsätzlich krebserregend sind, blieb es lange Zeit durchaus umstritten, in wieweit das in Faserzementprodukten gebundene Asbest tatsächlich eine Gefahr darstellt. Schließlich sind Asbestzementprodukte auf dem Dach und an der Fassade dauerhaft Wind und Wetter ausgesetzt, und durch Verwitterung können die gefährlichen Fasern durchaus freigesetzt werden. Über den Autor Roland Grimm ist seit Februar 2013 freier Journalist mit Sitz in Essen und schreibt regelmäßig Fachwissen-Artikel für BaustoffWissen.
Zuvor war er rund sechs Jahre Fachredakteur beim Branchenmagazin BaustoffMarkt und außerdem verantwortlicher Redakteur sowie ab 2010 Chefredakteur der Fachzeitschrift baustoffpraxis.
Kontakt: [email protected] Roland Grimm ist seit Februar 2013 freier Journalist mit Sitz in Essen und schreibt regelmäßig Fachwissen-Artikel für BaustoffWissen. Zuvor war er rund sechs Jahre Fachredakteur beim Branchenmagazin BaustoffMarkt und außerdem verantwortlicher Redakteur sowie ab 2010 Chefredakteur der Fachzeitschrift baustoffpraxis.





