Ob Maden im Apfel, Flecken auf der Schale oder Löcher in den Blättern – mit diesen Tipps bekämpfen Sie Krankheiten und Schädlinge am Apfelbaum. Der Apfelbaum wirft sie vorzeitig ab und steht dadurch oftmals schon Anfang August nahezu nackt da.
Apfelschorf überzieht schon früh die noch wachsenden Früchte, die auf ihrer Schale verkorkte Risse mit leicht eingefallenem Gewebe bekommen.
Alamy Stock Photo/Nigel Cattlin Der Apfelschorf ist die schlimmste Pilzkrankheit, die einen Apfelbaum befallen kann, und kommt leider auch sehr oft vor Im Frühjahr – ungefähr zeitgleich mit dem Blattaustrieb – schleudert Apfelschorf seine Sporen aktiv in die Luft, die mit dem Wind verbreitet werden und bei ausreichender Feuchtigkeit keimen und die ersten Blattflecken verursachen. Ist der Anfangsbefall zunächst noch relativ lokal begrenzt, vermehren sich die dann gebildeten Sommersporen durch abspritzendes Regenwasser im ganzen Baum.
Apfelmehltau (Podosphaera leucotricha) Vom Mehltau befallene Blätter bekommen schon kurz nach dem Austrieb einen mehligen Belag und trocknen vom Rand her ein. Bestimmte Sorten wie ‘Cox Orange’, ‘Jonagold’, ‘Boskoop’ oder ‘Ingrid Marie’ sind beim Mehltau besonders beliebt. Bekämpfung: Kontrollieren Sie den Apfelbaum im Frühjahr und schneiden Sie alle befallenen oder auch nur verdächtigen Triebe sofort ab. So kann sich der Pilz im Idealfall gar nicht ausbreiten oder er lässt sich durch Spritzungen von Ende April bis Juli chemisch gut in den Griff bekommen.
Fruchtfäule bemerkt man meistens erst, wenn Fallobst mit den typischen, konzentrisch angeordneten, gelblich-braune Schimmelpolstern am Boden liegt. Der ganze Apfel schrumpft schließlich zu einer sogenannten Fruchtmumie, vertrocknet und bleibt bis zum Frühjahr am Baum hängen, von wo aus dann die Neuinfektion erfolgt.
Bekämpfung: Entfernen Sie sorgfältig die abgefallenen Früchte und alle Fruchtmumien im Baum, was bei hohen Apfelbäumen nicht ohne Leiter geht. Die Krankheit wird von einem Bakterium verursacht, das zum Beispiel durch die Blüte in den Baum eindringt und die Leitungsbahnen verstopft – die Blätter und Triebe verfärben sich braunschwarz und sehen wie verbrannt aus, die Triebspitzen rollen sich auffällig ein und ähneln dann einem Bischofsstab.
Ein relativ neuer Blattfleckenpilz aus Asien ist Marssonina coronaria, der diffuse, sortenbedingt sogar unterschiedliche Blattflecken verursacht, die aber alle zu vorzeitigem Blattfall führen. Einen Befall sieht man meist nach längeren Regenperioden im Sommer, wenn die Blätter auf der Oberseite fast schwarze, unregelmäßige Flecken bekommen. Flora Press/Thomas Lohrer Marssonina coronaria, hier das Schadbild an einer Walnuss, ist ein relativ neuer Blattfleckenpilz aus Asien, der auch Apfelbäume befällt Spritzen ist wenig zielführend, da man den richtigen Zeitpunkt nicht erkennt, in dem Spritzmittel überhaupt wirksam sind.
Apfelwickler (Cydia pomonella) Die wohl häufigsten Schädlinge am Apfelbaum sind die typischen Obstmaden, die erhebliche Ernteeinbußen verursachen können. Die schlüpfenden Raupen – umgangssprachlich als Maden bezeichnet – fressen sich in den Apfel und laben sich dann etwa vier Wochen lang am Kerngehäuse. Danach seilen sich die Raupen zum Verpuppen an dünnen Spinnfäden ab und suchen sich ein Versteck unter der Rinde, wo bald darauf neue Falter schlüpfen – in warmen Jahren sind bis zu zwei Faltergenerationen möglich.
Bekämpfung: Hängen Sie von Mai bis August Pheromonfallen für die Männchen in den Apfelbaum, sodass diese keine Weibchen befruchten können. Wenn Sie gleich mehrere Fallen in den Baum hängen, verwirrt die entstehende Pheromon-Duftwolke die Tiere zusätzlich. Grüne Apfelblattlaus (Aphis pomi) Blattläuse und deren Larven saugen an Triebspitzen, Knospen und jungen Blättern, sodass diese verkrüppeln.
Außerdem scheiden die Tiere klebrigen, zuckerhaltigen Saft aus, auf dem sich sogenannte Rußtaupilze ansiedeln und die Photosynthese behindern. Die Läuse überwintern als Ei auf dem Apfelbaum und vermehren sich etwa ab Ende März zunächst ungeschlechtlich.
Außer der Grünen Apfelblattlaus gibt es noch die Mehlige Blattlaus, die ebenfalls eingerolltes und verkrümmtes Laub verursacht. Nachdem sich die Läuse an den Apfelblättern satt gefuttert haben, wandern sie im Juni ab und befallen erst im Herbst wieder neue Bäume, um ihre Eier abzulegen. Frostspanner (Operophtera brumata) Die kleinen, grünlichen Raupen fressen im Frühjahr an Blattwerk, Knospen und Blüten. Dann schlüpfen flugfähige Männchen und flugunfähige Weibchen, die ab Mitte Oktober am Stamm hochkriechen, um nach der Begattung ihre Eier in die Baumkrone zu legen.
Flora Press/Royal Horticultural Society Die Rote Obstbaumspinnmilbe ist zwar winzig, tritt aber häufig in großen Gruppen auf Apfelblütenstecher (Anthonomus pomorum) Der bis zu vier Millimeter große Rüsselkäfer kann die ganze Ernte gefährden.
Nach ihrem Reifungsfraß legen die Weibchen zwei bis drei Wochen später bis zu hundert Eier in die Blütenknospen, die schließlich von den Larven gefressen werden.
Denn sowohl für Krankheiten als auch für Schädlinge sollten Sie immer den gesamten Apfelbaum komplett bis ins Kroneninnere spritzen.
Besonders alte Bäume sind aber so groß, dass man sie selbst mit einer Teleskopstange kaum noch spritzen kann. Wenn Sie einen neuen Apfelbaum pflanzen wollen, setzen Sie gleich auf widerstandsfähige Apfelsorten wie etwa ‘Alkmene’, ‘Topaz’ oder alle Sorten mit einem "Re" im Namen, zum Beispiel ‘Retina’.
Jetzt reinhören: Der Apfelbaum – Pflanzung, Pflege, Sortentipps Wie findet man die richtige Apfelsorte für den eigenen Garten? Und wenn die Früchte dann reifen – worauf muss man beim Ernten, Lagern und Verarbeiten achten? Mit dem Klick auf „-Inhalt anzeigen“ willigen Sie ein, dass Ihnen ab sofort externe Inhalte dieses Dienstes angezeigt werden.
